Geschäumter Wald – Neue Produkte

 

Fraunhofer Institut für Holzforschung WKI entwickelt Holzschaum

Die Idee neue Produkte als Ersatz zu herkömmlichen Dämmstoffplatten aus Styropor bzw Styrodur zu finden hat gute Gründe. Bisher vervendete geschäumte Polymere aus petrochemischen Grundstoffen belasten die Umwelt und sind in Sachen Nachhaltigkeit und CO2 – Emission eher schlecht aufgestellt. Innungs-Fachbetriebe der Zimmererinnung für den Kammerbezirk Leipzig verwenden schon seit geraumer Zeit nachhaltige Dämmstoffe aus Holzfasern oder Zellulose. Doch bisher angebotene Holzfaserdämmplatten sind als Dämmstoff nicht für jeden Einsatzzweck geeignet. Aus Naturfasern hergestellten Produkte sind bei geringer Biegesteifigkeit zudem wenig Druchfest. Wie das Magazin – MaterialKOMPASS – der Landesinitiative Nano- und Materialinnovationen Niedersachsen und der Deutschlandfunk in seiner Sendung – Wissenschaft Aktuell – berichtet, arbeiten die Wissenschaftler am Frauenhofer Institut WKI in Braunschweig an einer Alternative aus nachwachsenden Rohstoffen, aufgeschäumter Wald.

Wasserstoffperoxid als Treibmittel

Hackschnitzel aus einheimischem Holzarten wie Kiefer, Fichte und Buche werden in einer Kollermühle mit reichlich Wasser zu einem Brei vermahlen. Unter Zugabe von Wasserstoffperoxid als Treibmittel wird die pastöse Masse “gebacken” und  wobei die Chemikalie in Wasser und Sauerstoff zerfällt und die Holzmasse aufgeschäumt wird. Beim gleichzeitigen Trocknen verklebt im Holz vorhandene Stärke die Fasern, ganz ohne Zusatz weiterer Stoffe. Bereits seit 2012 arbeitet das Frauenhofer WIK an einer Machbarkeitsstudie zur Verarbeitung von Suspensionen aus fein zermalenen Holzpartikeln zu Stoffen mit guten mechanischen, hygrischen und wärmedämmenden Eigenschaften.

Natürlich Holz – Allem gewachsen

Auch die Untersuchung der so entstehenden Produkte, nach für Dämmstoffe geltenden Normen, wird am selben Institut durchgeführt. Die vielversprechenden Ergebnisse lassen eine Vielzahl neuer Produkte erwarten, zumal Untersuchungen der CO2-Äquivalenten sowie des Carbon-Footprints geschäumtes Holz als 100% natürlichen Rohstoff ausweist. Ziel ist es das Verfahren zu verbessern und so z.B. den Wasserverbrauch und den Energieeinsatzt zu veringern. So könnte Holzschaum mittelfristig eine Gute Alternative zu herkömmlichen syntetischen Schäumen wie Polystyrol oder Polyurethan darstellen. Die Forscher rechnen damit das Verfahren binnen 2 Jahren für die Großtechnische Fertigung weiterentwickelt zu haben.

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